stelcon® Fachbeiträge
Eckenelement angeschnitten weiß

Wichtige Regelwerke für flüssigkeitsdichte Flächenbefestigungen

Wasser ist eine unverzichtbare Lebensgrundlage – für Menschen, Tiere und Pflanzen. Als natürliche Ressource ist es jedoch empfindlich gegenüber Eindringen von Schadstoffen. Vor allem dort, wo mit ölhaltigen Medien, Chemikalien oder anderen wassergefährdenden Stoffen gearbeitet wird, ist deshalb ein wirksamer Schutz von Boden und Grundwasser unerlässlich.

Eine flüssigkeitsdichte Flächenbefestigung sorgt dafür, dass austretende Flüssigkeiten nicht ins Erdreich gelangen können. Grundlage dafür bilden verschiedene gesetzliche und technische Regelwerke. Dieser Beitrag zeigt, welche Bestimmungen dabei maßgeblich sind und wie sich diese in der Praxis anwenden lassen.

WASSERHAUSHALTSGESETZ – WAS BEDEUTET DAS?

Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) ist das zentrale Gesetz des deutschen Wasserrechts und findet nahezu überall Anwendung, wo es um Gewässernutzung und Gewässerschutz geht.

Sein Zweck wird bereits im Gesetzestext klar benannt:
„Ziel dieses Gesetzes ist es, durch eine nachhaltige Bewirtschaftung die Gewässer als Bestandteil des Naturhaushalts, als Lebensgrundlage des Menschen, als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie als nutzbares Gut zu schützen.“

Damit stellt das WHG ein grundlegendes Instrument für den Umwelt- und Ressourcenschutz dar. Erstmals 1957 verabschiedet, gehört es zu den ältesten Umweltgesetzen der Bundesrepublik und wurde seitdem mehrfach an neue technische und ökologische Anforderungen angepasst.

Mit der Föderalismusreform von 2006 erhielt der Bund erstmals die Möglichkeit, das Wasserrecht vollständig einheitlich zu regeln. Seitdem gelten bundesweit harmonisierte Vorschriften, die die Anwendung transparenter und einheitlicher gestalten.

Zwei Inhalte des WHG sind für die Praxis besonders wichtig:

Allgemeine Sorgfaltspflicht (§ 5 WHG):
Jede Person ist verpflichtet, Tätigkeiten so auszuführen, dass keine vermeidbaren Beeinträchtigungen der Gewässer entstehen.

Verordnungsermächtigung (§ 23 WHG):
Sie ermöglicht es, detaillierte Anforderungen in separaten Verordnungen zu konkretisieren.

Eine dieser Verordnungen ist die AwSV (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen). Sie löste 2017 die zuvor getrennten 16 Länderverordnungen (VAwS) ab und sorgt seitdem für einheitliche technische Anforderungen im gesamten Bundesgebiet.

 

WASSERGEFÄHRENDE STOFFE ALS RISIKOFAKTOR

Wassergefährdende Stoffe sind Substanzen, die im Falle eines Austritts Boden oder Gewässer schädigen können – etwa Öle, Kraftstoffe, Lösungsmittel oder Chemikalien.

Die Gefährdung wird nach der AwSV in drei Wassergefährdungsklassen (WGK) eingeteilt:

WGK Bedeutung
1 schwach wassergefährdend
2 deutlich wassergefährdend
3 stark wassergefährdend

Mit zunehmender WGK steigen die Anforderungen an Abdichtung, Rückhaltung und Überwachung. Beim Umgang mit diesen Stoffen gelten umfangreiche Sicherheitsanforderungen – unter anderem die Pflicht zur flüssigkeitsdichten Ausführung von Verkehrs-, Lager- und Abfüllflächen.

Die Relevanz von Paragraph 62 und 63

Im Mittelpunkt des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) steht dabei § 62. Dieser legt fest, dass Anlagen, in denen solche Stoffe gelagert, umgefüllt, abgefüllt oder verwendet werden, so geplant, errichtet, betrieben, instand gehalten und schließlich auch stillgelegt werden müssen, dass eine Verunreinigung von Boden und Gewässern zuverlässig ausgeschlossen ist. Entscheidend ist hierbei, dass die Anlagen dem allgemein anerkannten Stand der Technik entsprechen. Es reicht also nicht aus, wenn eine Anlage rein funktional ist – ihre Ausführung muss dem entsprechen, was fachlich und sicherheitstechnisch als Standard gilt.

Welche technischen Regelwerke diesen Stand der Technik konkret beschreiben, definiert § 15 der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV). Dort wird festgelegt, dass insbesondere die Technischen Regeln wassergefährdender Stoffe (TRwS) der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) maßgeblich sind. Darüber hinaus gelten technische Baubestimmungen, Normen des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) sowie einschlägige DIN- und EN-Normen, sofern sie den Gewässerschutz betreffen.

Damit wird deutlich:
Die TRwS und die einschlägigen Normen sind nicht lediglich Empfehlungen, sondern verbindliche Ausführungsgrundlagen. Sie definieren, wie Anlagen und insbesondere flüssigkeitsdichte Flächen technisch korrekt auszubilden sind, um die Anforderungen des WHG in der Praxis zu erfüllen.

Technische Regelungen für wassergefährdende Stoffe im Überblick

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) veröffentlicht technische Regelwerke, die als Stand der Technik gelten. Für flüssigkeitsdichte Flächen sind insbesondere relevant:

  • DWA-M 153: Hinweise zur Gefährdungsabschätzung

  • TRwS 781 / TRwS 786: Anforderungen an Abfüllflächen, Rückhaltung und Ausführung von Dichtflächen

Für die praktische Umsetzung eignen sich bewährte Systemlösungen wie die stelcon® GROUND PROTECT Ablaufflächenplatten oder die stelcon® TRUCK PROTECT Fahrzeugtragwannen, die eine flüssigkeitsdichte, kontrollierbare und dauerhaft belastbare Oberfläche ermöglichen.

Einen Überblick des aktuellen Stands (11/2025) erhalten Sie hier:

Regel Titel Stand / Ausgabe
TRwS 781 Abfüll-, Entnahme- und Umschlagplätze 12/2018 / Gelbdruck 07/2021
TRwS 786 Ausführung von Dichtflächen 10/2020
DWA-M 153 Gefährdungsabschätzung gültig
AwSV Umgang mit wassergefährdenden Stoffen bundeseinheitlich seit 01/08/2017
WHG Rahmengesetz Gewässerschutz zuletzt geändert 15/08/2025

 

Kurz erklärt:

Das WHG bildet den gesetzlichen Rahmen und legt den übergeordneten Schutzzweck für Boden und Gewässer fest.

Die AwSV konkretisiert darauf aufbauend, für welche Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen besondere Schutzmaßnahmen einzuhalten sind und welche Anforderungen hierbei gelten.

Die TRwS und DWA-Regelwerke beschreiben schließlich die praktische technische Umsetzung, also wie Dichtflächen, Rückhalt und Kontrolle nach dem allgemein anerkannten Stand der Technik auszuführen sind, damit ein Austritt von Stoffen zuverlässig verhindert wird.

FAZIT

Flüssigkeitsdichte Flächenbefestigungen leisten einen zentralen Beitrag zum aktiven Gewässerschutz. Mit sorgfältiger Planung, geeigneten Materialien und maßgeblich nach TRwS ausgeführter Technik können Unternehmen Umwelt- und Haftungsrisiken minimieren und Rechtssicherheit gewährleisten.

Die Lösungen von stelcon®, wie die GROUND PROTECT Ablaufflächenplatten und die TRUCK PROTECT Fahrzeugtragwannen, bieten geprüfte Ausführungsvarianten, die die Anforderungen aus WHG, AwSV und TRwS zuverlässig erfüllen.

 

Sie möchten zum Thema Gewässerschutz auf dem aktuellen Stand bleiben?

Dann besuchen Sie uns auf einer unseren Gewässerschutz Fachtagungen:

 

11.11.2025 – Hamburg

12.11.2025 – Hannover

13.11.2025 – Kassel

 

Die WHG-Fachtagungen bieten Fachwissen und praxisnahe Lösungen rund um den Gewässerschutz und den Umgang mit wassergefährdenden Stoffen in Industrie und Gewerbe.

Für weiterführende Informationen zum Thema Gewässerschutz, detaillierte Programmpunkte der Veranstaltungstage und die Möglichkeit zur Anmeldung besuchen Sie bitte den folgenden Link: www.fachtagung-whg.de

stelcon Icon weiß
Autor*in: 
Lisa
 Klumpp
Marketing und PR
Ihr Kommentar:

Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.
Dieses Feld wird bei der Anzeige des Formulars ausgeblendet
Name
BTE stelcon GmbH verpflichtet sich, Ihre Privatsphäre zu schützen und zu respektieren. Wir verwenden Ihre persönlichen Daten nur zur Verwaltung Ihres Kontos und zur Bereitstellung der von Ihnen angeforderten Produkte und Dienstleistungen. Von Zeit zu Zeit möchten wir Sie über unsere Produkte und Dienstleistungen sowie andere Inhalte, die für Sie von Interesse sein könnten, informieren. Wenn Sie damit einverstanden sind, dass wir Sie zu diesem Zweck kontaktieren, geben Sie bitte unten an, wie Sie von uns kontaktiert werden möchten:

Beratung buchen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Microsoft Bookings. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen